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Broken Souls

in Storys 07.11.2015 23:02
von Luca Morales • 69 Beiträge

Ich wurde wach, langsam öffnete ich meine Augen, doch trotzdem fühlte ich mich schrecklich. Hundeelend traf es eher. Ein Blick auf die Uhr verriet mir dass ich gerade einmal 2 Stunden geschlafen habe. Ich ließ mich wieder in die Kissen fallen und seufzte auf. Ich schlief zu wenig aber entweder ich wurde einfach wach oder aber mich weckte wieder einer dieser Albträume die mich einfach nicht los lassen wollten, doch schienen sie nun zu meinen Leben zu gehören. Genauso wie die Einsamkeit und die Stille.
Völlig in meinen Gedanken vertieft, bemerkte ich gar nicht dass unten jemand an der Tür klingelte und klopfte.
Mühsam rappelte ich mich hoch, zog mir eine Jogginghose und ein Shirt an und ging runter zu Tür, völlig fertig mit den Nerven öffnete ich die Tür und blickte Aaron in die Augen. Ohne ein Wort ließ ich den jungen Polizist rein. „Hey Nathan wie geht es dir?“, fragte er mich. Ich sah ihn an und schüttelte nur meinen Kopf. Auf den ersten Blick müsste man sehen dass es mir nicht gut ging. Mein braunes Haar stand in allen Richtungen ab, unter meinen braunen Augen bildeten sich Augenringe, ich baute extrem ab und mit meinen 175 cm waren 60 Kilo nicht gerade das ideale Gewicht. „Mir ging es schon mal besser Aaron. Was ist los?“, fragte ich dann. „Naja ich wollte dich zum Flughafen bringen, wenn du schon nicht in Kanada bleiben willst bei mir und Lancome dann bringe ich dich wenigstens bis dorthin.“, sagte er. Aaron war ein recht gut gebauter, dunkelhaariger Mensch. Seine Augen strahlten Grün wenn er lächelt. Er war mein Schwager und wohl das einzige was mir an Familie noch blieb, wenn man nicht gerade mein Vater als Familie sieht. „Magst du einen Kaffee?“, fragte ich und lief in die riesen Küche von dem Anwesen in welches ich noch lebte. „Gerne, Nath. Hast du es dir auch wirklich überlegt? Alleine schon wegen Buster, willst du ihn nicht doch mitnehmen?“, fragte Aaron mich. Lange sah ich ihn an und dachte darüber nach aber schüttelte ich wieder meinen Kopf. „Erst einmal nicht. Ich denke es ist besser wenn er bei euch in Seattle ist, er erinnert mich zu sehr an alles und ich will ja abschließen.“, meinte ich. Als ich entschied nach Boston zu ziehen, hatte auch Aaron seine Taschen gepackt und wollte nach Seattle ziehen mit seiner nun Ehefrau, was wirklich eine verrückte Geschichte war, aber ich freute mich das die beiden sich endlich gefunden haben, denn sie gehörten zusammen. Ich goss uns beide etwas von dem Kaffee ein, machte uns ein Schuss Milch rein und nippte daran.„Wann geht dein Flug?“, Aaron sah mich fragend an und versuchte zu lächeln. „In 5 Stunden, du bist also viel zu früh.“, sagte ich zu ihm und wieder blickte ich ihn an. Mein Blick war leer, er war seit Tagen leer, das leuchten aus meinen braunen Augen war erloschen, ich hatte keinen Grund mehr zum Lachen, ich hatte nur noch Grund zum Weinen und das tat ich oft, meist weinte ich mich in den Schlaf, Schlaf der eh nur 2 Stunden anhielt. "Wenn was ist Nathan dan meldest du dich bei mir okay? Sei es was wegen der Firma oder wegen irgendwas anderes, ich bin immer für dich da, okay?", er sah mich an und hob eine Braue. Sein Blick sprach Bände. Ich nickte nur. "Ja ich verspreche es dir. Ich denke wegen der Firma werde ich deine Hilfe brauchen, wenn es um Unterschriften geht, ich werde dir eine Vollmacht schreiben, damit James da nichts sagen kann.", nickte ich nur langsam und sah ihn weiterhin an. "Danke Aaron, ohne dich...", ich seufzte nur. "Ich bin froh das wir die Beerdigung schon hinter uns haben und ich hoffe in Boston kann ich ein neues Leben anfangen.", nachdenklich sah ich ihn an und lächelte etwas. Es erreichte nicht meine Augen aber anderes brachte ich nicht zu stande. "Nathan, lass dir helfen. Es ist nicht schlimm wenn du zu einem Psychologen gehst, das ist normal. Du hast so viel verloren, da ist das nur normal wenn du da mit jemand redest.", sagte Aaron zu mir. Ich sah ihn an und schnaubte leise. "Ich brauche keinen Arzt, ich werde damit schon fertig werden, irgendwie.", meinte ich dann und seufzte. Aaron hatte recht ich brauchte Hilfe aber das wollte ich mir eben nicht eingestehen, wer wollte sich das schon eingestehen? Niemand! Ich auch nicht! Aaron sah mich nur mit hochgezogener Braue an und schüttelte den Kopf. "Nathan, ehrlich. Du machst dich kaputt, das weißt du selber.", sagte er und er schien besorgt zu sein doch das nervte mich gewaltig. Er sollte mich einfach in Ruhe lassen. Ich wollte meine Ruhe und einfach nicht daran denken. "Bist du nur her gekommen um dumm zu quatschen oder weil du dich verabschieden wolltest?", fragte ich ihn spitz und bereute es gleich ihn so angefahren zu haben. "Sorry Aaron.", meinte ich dann und fuhr durch mein Haar. "Nathan, ich mache mir Sorgen um dich, du bist gar nicht mehr du selbst, merkst du das eigentlich?", fragte er mich. Ich sah ihn an, hatte er da recht, war ich wirklich nicht mehr ich? Wer war ich denn dann wenn ich nicht ich war. Ich sah ihn an und seufzte leise. "Wie sieht eure Kinderplanung aus?", fragte ich dann. Aaron lachte auf und schnaubte. "Wir sind dran. Lancome bereut es abgetrieben zu haben damals und nun klappt es nicht aber sollte sie schwanger sein dann bist du der erste der das erfährt, immerhin wirst du dann Schwager.", meinte Aaron zu mir und es freute mich das wir nun über was anderes sprachen. "Das ihr mal zu einander findet hätte ich so nicht gedacht, ich meine sie war die Freundin von deinen Bruder und nun... Ihr passt gut zusammen.", lächelte ich dann. Aaron hatte es verdient glücklich zu sein, denn er hatte echt pech was die Liebe anging. "Ich hoffe nur das hält alles lange bei euch beiden.", sagte ich dann. "Das hoffe ich auch, wenn wir uns streiten dann geht es echt heiß her, glaub mir das willst du nicht erleben.", lachte er leise und sah mich eindiringlich an. Ich sah wahrscheinlich schrecklich aus. Augenringe und blass, dünn. "Lancome kann mich leide, du erinnerst dich, sie findet doch das ich und Jason... das es einfach nicht gut war und einfach nicht passt.", zuckte ich die Schultern und verstand nicht warum das so war, getan hatte ich ihr nichts und ich wollte für Jason auch immer nur das beste, aber unsere Ehe war nicht leicht, nein eher wurde sie immer komplizierter aber darüber dachte ich so nicht nach, denn es hatte kein Sinn mehr.
Mein Mann war tot. Ich war alleine. Ich war verzweifelt. Ich wusste nicht einmal mehr ob es Sinn machte zu weiter zu leben aber ich wüsste Jason würde mir den Arsch versohlen sollte ich mich wirklich gehen lassen. Ich würde in Boston ein neues Leben anfangen, ich würde nach vorne schauen und studieren. Ob ich mich aber neu verlieben kann, das weiß ich nicht, aber ich wollte einfach dran glauben. Hoffen das alles gut werden würde.


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